Wie blind darf eine Bildungsstudie sein?


Warum auch jemand mit deutscher Umgangssprache nicht schlau aus einer Studie wird, die nichtdeutsche Umgangssprachen zu einem  entscheidenden Bildungshandicap erklärt

Endlich erfahre ich mehr über die Hintergründe der hohen Zahl an Schulabbrüchen in Österreich, dachte ich mir. „Bildung in Zahlen“ nennt sich eine Auswertung der Statistik Austria, die vergangene Woche präsentiert wurde und die auf viel öffentliche Resonanz stieß

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. Das Ergebnis der Auswertung bestätigt, was viele schon immer vermutet haben: eine nichtdeutsche Umgangssprache gehört zu den großen Hindernissen für eine erfolgreiche Schullaufbahn. Alles klar? Mitnichten.

Nach näherem Blick auf die Analyse der Statistik Austria, stand ich plötzlich mit mehr Fragen als Antworten da. Woher wussten die StudienmacherInnen etwa, welche Umgangssprache Kinder und Jugendliche sprechen? Was sagt die Umgangssprache über die tatsächlichen Sprachenkenntnisse aus? Und gibt es für den Bildungserfolg keine anderen entscheidenden Faktoren?

Um mehr zu erfahren, rief ich bei der Statistik Austria an. Auf die Frage, wie denn die Umgangssprache erhoben worden sei, wussten die StudienmacherInnen jedoch keine klare Antwort. Es sei Aufgabe der Schulen diese Daten zu liefern, man vermute, dass die Eltern die Umgangssprache ihrer Kinder bei der Schulanmeldung bekannt geben müssen, aber wie diese Daten tatsächlich in den Schulen erhoben werden, das wisse man nicht genau, so die wenig befriedigende Auskunft.

Auf meine nächste Frage gab es dann sogar gar keine Antwort: Man verfüge nämlich über keine Daten darüber, wie die „Umgangssprache“ mit den Deutschkenntnissen der Jugendlichen korreliere. Mit anderen Worten: Die Studie ist blind gegenüber den tatsächlichen Sprachkenntnissen der Jugendlichen.

Doch das ist nicht der einzige blinde Fleck der Studie. So verliert sie kein Wort über finanzielle und soziale Einflussfaktoren auf den Bildungserfolg. Die Auskunft der Statistik Austria dazu: Es sei kein entsprechendes Zahlenmaterial zum Einkommen oder zum Arbeits- bzw. Arbeitslosenstatus der Eltern vorhanden. Ebenfalls nicht erfasst wurde, ob die betroffenen Kinder und Jugendlichen die Chance haben, Nachhilfe zu erhalten

Blind ist die Analyse auch gegenüber dem Faktor Migration. Weder die Auswirkung von Binnenmigration (sprich: einem Schulwechsel innerhalb Österreichs) noch die Herausforderungen, die sich aus grenzüberschreitender Migration (einem Schulwechsel von einem anderen Land nach Österreich) ergibt, wurden erfasst. Weiters nicht berücksichtig wurde das Alltagsverhalten von Kindern und Jugendlichen, etwa deren Leseverhalten, deren Medienkonsum und deren Verankerung in sozialen Netzwerken. Zu guter Letzt ist die Studie auch blind gegenüber Diskriminierungserfahrungen, die von Kindern und Jugendlichen gemacht werden.

Am Ende stellt sich die Frage, wieviel Sinnvolles eine Studie, die sich (ohne dieses gravierende Manko anzusprechen) durch extrem beschränktes Zahlenmaterial wühlt, zur Bildungsdebatte beitragen kann. Dass in Österreich die Schullaufbahn der Kinder bereits mit 9 oder 10 Jahren mehr oder weniger fix vorgegeben ist, ist schon seit längerem bekannt. Spannend wäre gewesen, mehr über die sozialen und sonstigen Faktoren zu erfahren, die Bildungsverläufe und Bildungsabbrüche beeinflussen.

Im Endeffekt muss es auch für die VerfasserInnen der statistischen Analyse außerordentlich unbefriedigend gewesen sein, etwas zu produzieren, das im besten Fall geringen Erklärungsgehalt hat, im schlechtesten Fall jedoch auf falsche oder unzureichend erklärte Problemfährten lockt  – und damit auch von den richtigen Lösungsansätzen ablenkt.

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2 Antworten auf Wie blind darf eine Bildungsstudie sein?

  1. Martin sagt:

    Sorry, aber das ist ein Missverständnis

    „Bildung
    in Zahlen“ ist keine Bildungsstudie, soll keine Bildungsstudie sein und gibt
    auch nicht vor, eine Bildungsstudie zu sein. Nur die Medien versuchen es zu
    einer zu machen.

    Bildung in Zahlen trägt jährlich (daher auch keine bahnbrechenden neuen Erkenntnisse) die Daten der amtlichen Bildungsstatistik zusammen. Hauptprodukt ist daher auch der
    „Tabellenband“, der die alten Schul- und Hochschulstatistiken ersetzt. Da sich nicht alle gerne durch 100te Seiten statistischer Tabellen wühlen, erstellt Statistik Austria seit 3 Jahren einen zusätzlichen Band mit kommentierten Grafiken, eben die zitierten „Schlüsselindikatoren und Analysen“. Als Bildungsforscher bin ich St.At. sehr dankbar, dass es diese Datendokumentation gibt. Da derartige amtliche Datenbestände in Österreich leider nicht leicht zugänglich sind, diese aber relativ kostengünstig viele wertvolle Analysen ermöglichen würden, ist es auch begrüßenswert, dass ST.AT. nicht mehr nur (teil)aggregierte Tabellen publiziert, sondern auch einige Auswertungen. Klar nützt dabei auch ein Datenmonopolist sein Monopol aus, aber ohne diese Auswertungen würden wir deutlich weniger über das österr. Bildungssystem wissen. Die Stärke derartiger Publikationen liegt daher auch in den Zeitreihen, die langfristige Trends aufzeigen, und nicht in konkreten Forschungsfragen, wie im Blog moniert.

    Alle im Blog genannten „Kritikpunkte“ sind aber natürlich trotzdem völlig berechtigt, nur müssten die Adressaten der Kritik bzgl. fehlender Daten das BMUKK, die Landesschulräte und das BMWF sein. Dort wird definiert, was in der amtlichen Statistik erhoben wird und was eben nicht. Und diese Institutionen könnten auch eine wissenschaftliche Studie in Auftrag geben, die alle im Blog genannten Fragen analysiert (nur, die dafür benötigten Daten müssten dann wohl extra erhoben werden). „Bildung in Zahlen“ hat dagegen eine andere, nicht minder wichtige, Aufgabe.

    • apo sagt:

      vielen dank fürs feedback. stimme den genannten punkten grundsätzlich zu, nur müsste trotzdem in der “bildung in zahlen” broschüre ein fettgedruckter absatz drinnstehen, wo ganz klar die limitationen des präsentierten zahlenmaterials beschrieben werden – und auch die sehr limitierten schlussfolgerungen, die daraus gezogen werden können.
      darüber hinaus müsste dort, wo von der “umgangssprache” die rede ist, dazugesagt werden, dass man erstens nicht genau weiß, wie die “umgangssprache” erhoben wurde, und dass zweitens die “umgangssprache” nichts über die tatsächlichen sprachkenntnisse der kinder und jugendlichen aussagt.

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